Wanderung zum Uhlbergturm und dem Fratzenweg
Bei herrlichem Wanderwetter, starteten am 25. Mai 14 Wanderer, in Neuenhaus, das wie Aich und Grötzingen, seit 1975 zur Gemeinde Aichtal gehört. Der Ort ist für sein Töpfer(Häfner)handwerk bekannt, das hier bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde. Dieses kann im Häfnermuseum noch heute bestaunt werden. Auf recht angenehmen Weg gingen wir durch den schattenspenden Wald, der zum Naturpark Schönbuch, welches in diesem Jahr zum Waldgebiet 2014 gekürt wurde. An einem kleinen Teich konnten wir die bei uns recht unbekannte Blauflügel-Prachtlibelle bewundern.
Nach mäßigem Anstieg erreichten wir den Uhlberg (469m), mit seinem gleichnamigen Turm. Dieser gehört dem Schwäbischen Albverein, der Ortsgruppe Plattenhardt. Die Gemeinde Plattenhardt ist Teil der Stadt Filderstadt, zu welcher außerdem noch Bernhausen, Bonlanden, Sielmingen, und Harthausen gehören.
Erstmals wurde im Jahr 1890 ein Aussichtsgerüst an dieser Stelle errichtet, 1903 ersetzte man es, wegen Schädlingsbefall durch einen 22m hohen Holzturm auf Sandsteinsockel. 1961 war auch er so stark durch Schädlingsbefall zerstört, dass er geschlossen und im folgenden Jahr abgerissen werden musste. 1963 baute der Verein den Turm wie wir ihn heute sehen. Seit 1998 ist er Landeskulturdenkmal. Er ist 25m hoch und kann für Albvereinler kostenlos bestiegen werden. Oben ange-langt, wird auf Schautafeln die Aussicht erklärt. Diese entschädigt für den mühevollen Aufstieg, über 127 Stufen. Eine komfortable Grillstelle vor dem Turm, lud uns nun zur Rast ein. Als wir gerade beim Verspeisen unseres Gegrilltem beieinandersitzen, wird uns Herr Bachofer, der Künstler, der die Fratzen geschnitzt hat vorgestellt.
Er schlägt vor, uns gegen einen kleinen Obolus auf dem Fratzenweg zu begleiten und seine „Fratzen“ zu erklären. Das Angebot nehmen wir gerne an. Somit erfahren wir manch lustige Geschichte rund um die teils skurrilen, teils lustigen Fratzen die er meist in vorhandene Wunden der Bäume geschnitzt hat. Überwiegend sind es Eichen, aber auch Kiefern und Buchen sind mit Fratzen „verziert“. Auch hat Herr Bachofer stets einen Witz auf Lager, der die Wandergruppe zum Lachen bringt. So waren wir zwar zeitlich später als geplant wieder in Neuenhaus zurück, dafür hatten wir den Abstieg aber umso mehr genossen.
gez. Silvia Loos